Selbst erleben
Der Kreisjugendring bietet im Rahmen vielfältiger Formate außerschulische Demokratiebildung für junge Menschen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg an. Ob in unseren Gesprächsrunden „Jugend trifft Politik“, im Rahmen des Planspiels „Wenn du mich fragst…“ oder während unseres Seminars für Schüler_innenvertretungen „Fit für Mitbestimmung“ – wir bringen Jugendliche zusammen, lassen sie den Wert der Demokratie erleben, Selbstwirksamkeit erfahren und Verantwortung übernehmen. Und das alles mit viel Spaß!
Jugend trifft Politik
Die Erfahrung des Kreisjugendrings zeigt: Wenn junge Menschen auf Politiker_innen treffen, gibt es viel zu erzählen und auszutauschen. So sind die Gesprächsrunden „Jugend trifft Politik“ seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unseres Tuns.
Insbesondere im Vorfeld von Wahlen, aber auch zu anderen Anlässen, ist es dem Kreisjugendring ein besonderes Anliegen, junge Menschen auf ihr Recht des Wählens aufmerksam zu machen und sie für eine Auseinandersetzung mit politischen Themen sensibilisieren. Der Kreisjugendring will dazu anregen, dass Demokratie vom Mitmachen und Einbringen jedes und jeder Einzelnen lebt und junge Menschen motivieren, selbst aktiv zu sein.
Gleichermaßen ist es das Ziel, Politiker_innen die Möglichkeit zu bieten, mehr über die Lebenswelt junger Menschen im direkten Austausch zu erfahren. Kinder und Jugendliche sind Expert_innen für ihre Lebenswelt und müssen gehört werden. Veranstaltungen wie „Let’s talk about Europe“ zur Europawahl 2019, „Fish & Chips“ zur Landtagswahl 2017 oder „Politik ist uns nicht Wurst“ zu den Kommunalwahlen 2018 erreichten zahlreiche junge Teilnehmende. Kooperationspartner_innen aus den Reihen der Jugend(-verbands)arbeit unterstützen den Erfolg der Veranstaltungen.
Am Freitag, 31. März, lud der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) gemeinsam mit der Stadtjugendpflege Ratzeburg zum ersten ‚K8-Gipfel‘ in den Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. „Die teilnehmenden Jugendlichen aus Berkenthin, Ratzeburg und Mölln verbinden mindestens zwei Dinge. Zum einen besuchen sie alle die 8. Klasse, weshalb wir diese Veranstaltung „K8-Gipfel“ nennen. Zum anderen darf niemand von ihnen am 14. Mai wählen und sie werden ihre erste Kommunalwahl als Wahlberechtigte erst im Alter von 19 oder 20 Jahren erleben“, erläutert David von Borries, Referent für Demokratiebildung beim KJR, das Format.
„Dabei fallen gerade die für Jugendliche relevanten Entscheidungen überwiegend auf der kommunalpolitischen Ebene, weshalb wir es für wichtig erachten, dass junge Menschen unter 16 Jahren ungefiltert von der Politik gehört werden“, ergänzt Julian Schlicht, 1. Vorsitzender des KJR. Entsprechend engagiert sammelten die Teilnehmenden ihre Anliegen für das Herzogtum Lauenburg, welche sich in sechs Themenbereiche unterteilen lassen: „Öffentliche Infrastruktur“, „Schule verbessern“, „Jugend stärken“, „Gewalt unter Minderjährigen“, „Naturschutz fördern“ sowie „Ausstattung von freiwilligen Diensten (z.B. DLRG)“. „Innerhalb dieser sechs Themenfelder hatten unsere Teilnehmenden wiederum eine große Vielfalt an Überlegungen und Forderungen, an denen wir noch Tage hätten arbeiten können“, betont von Borries. Weiter erarbeiteten die jungen Menschen Lösungsansätze und stellten sie im Rahmen des anschließenden „JuPo-Talks“ den sichtlich beeindruckten Politiker_innen Moritz Flint (SPD), Marcus Worm (Grüne), Judith Gauck (FDP) und Rasmus Vöge (CDU) vor. „Die Bandbreite der Themen ist sehr vielfältig und viele Themen beschäftigen uns auch im Kreis,- Land- und Bundestag“, so die einhellige Meinung der Politprofis. „Dass uns mit unseren Ideen mal zugehört wurde, fand ich super“, so eine Teilnehmerin nach dem K8-Gipfel.
„Wir möchten, dass die jungen Menschen an ihren Anliegen und Themen weiterarbeiten können und dass auch andere von den Ergebnissen des K8-Gipfels erfahren“, so David von Borries. Deshalb ging es bereits im Rahmen des Jugendforums der Partnerschaft für Demokratie kurz vor Ostern weiter. Wenn junge Menschen Interesse haben, selbst mitzuwirken stehen David von Borries und Stefanie Möhring gerne unter Tel: 0172 8877061 und 0178 3076250 zur Verfügung.
Das Jugendforum wird von der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Über 400 Schülerinnen und Schüler schalteten sich digital zur Podiumsdiskussion
„Mit dieser Resonanz hatten wir bei unserem Kandidat_innen-Talk zur Bundestagswahl nicht gerechnet“, so die Organisator_innen der Kreisjugendringe aus dem Herzogtum Lauenburg und Stormarn. Bei der Podiumsdiskussion mit Politiker_innen der Parteien, die im Wahlkreis 10 zur Bundestagswahl antreten, gab es am Mittwoch, den 15. September, einen großen Zuschauer_innenkreis.
Teils meldeten die Schulen aus Stormarn und Herzogtum Lauenburg gleich mehrere Klassenstufen für das Format an. Während die Vertreter_innen der Parteien im eigens vom Offenen Kanal Kiel aufgebauten Studio in Lütjensee saßen, schalteten sich die Klassen per Livestream aus ihrem Klassenraum dazu und verfolgten so die Diskussion. Nach dem Einstieg mit einigen persönlichen Fragen, führte das Moderationsteam durch die Themen Klimaschutz, Corona, Finanzen und Infrastruktur. Um die Diskussion aufzulockern, gab es zwischendurch noch Meinungsbilder der teilnehmenden Klassen sowie eine kurze Fragenrunde, in der die Politiker_innen sich mit ja oder nein für eine Position entscheiden mussten.
Zu den meisten Fragen hatten nicht nur die Politiker_innen viel zu sagen, sondern auch die Schulklassen. Während der Veranstaltung gingen über ein digitales Umfragetool rund 500 Nachfragen zu den genannten Themen, aber auch zu ganz neuen Themen beim Team ein. Der Kreisjugendring Stormarn und der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg freuen sich über diese gelungene Kooperation und möchten das politische Interesse der Schüler_innen hervorheben, welches die vielen Fragen bewiesen. Das Team bedankt sich bei allen Teilnehmenden und bedauert, dass in der Kürze der Veranstaltung nur so wenige der Fragen noch Platz gefunden haben.
Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion ist auf dem youtube-Kanal des KJR Stormarn (https://www.youtube.com/watch?v=UAGdpV-CTSM) zu finden.
Gemeinsame Initiative zur Europawahl
Sich zur anstehenden Wahl des Europäischen Parlaments selbst Positionen bilden und im Dialog mit anderen Ideen austauschen: Das war die Idee zum gemeinsamen Nachmittag am 13. Mai im Geesthachter Otto-Hahn-Gymnasium. Eingeladen hatte der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR), die Europa-Union Schleswig-Holstein und die Akademie für ländliche Räume.
Arne Strickrodt, Geschäftsführer KJR, und Lisa Kühn von der Europa-Union begrüßten die Gäste und stellten den Tagesablauf vor. Schulleiterin Kirsa Siegemund betonte in ihrem kurzen Grußwort, dass sich aktuell europaweit junge Menschen zusammenschließen, um „zu demonstrieren, dass man gemeinsam etwas erreichen“ möchte. – Ein Hinweis auf die „Fridays for Future“ – Bewegung.
Neben den rund 70 Gästen aus verschiedenen Generationen waren auch namhafte Vertreter_innen aus der Politik der Einladung gefolgt: Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer (SPD) nahm an der rund dreistündigen Veranstaltung ebenso teil wie die Landtagsabgeordneten Andrea Tschacher (CDU), Burkhard Peters (Bündnis 90/Die Grünen) und Jan Marcus Rossa (FDP). Dr. Cornelia Östreich (SPD), Ersatzkandidatin für die Europawahl war in die „Europaschule Otto-Hahn-Gymnasium“ gekommen und auch Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze nahm gut gelaunt an der Veranstaltung teil. Die Vorsitzende des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie des Kreises, Annedore Granz, gleichzeitig auch Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag, engagierte sich ebenso im Dialog mit den Teilnehmenden, wie der Kreistagsabegordnete Bastian Numrich (CDU).
Bevor es für die Gäste an die Thementische im „World Café“ ging, stimmte Slam-Poetin Selina Seemann auf das Thema „Let’s talk about Europe“ ein: „Ich glaube, dass noch lange nicht alles gut ist“, sagte sie unter anderem. Acht Thementische hatten die Veranstalter_innen vorbereitet:
- Das junge Europa
- Europas Rolle in der Welt
- Digitales Europa
- Die Europäische Union – weit weg oder nah dran?
- National oder europäisch?
- Migration nach Europa – eine (un-) lösbare Frage?
- Die EU und das Klima
- Europa und Menschenrechte
Während die jeweiligen Moderator_innen an den Tischen verblieben, wechselten die Teilnehmenden alle Viertelstunde ihre Themen und Tische. In einer „Halbzeit-Pause“ lud Lisa Kühn zu einem gemeinsamen EU-Faktencheck-Quiz ein. Hier war ausnahmsweise die Nutzung von Smartphones in einer Schule ausdrücklich gewünscht und die Teilnehmenden konnten die Ergebnisse ihrer Abstimmung auf der Leinwand verfolgen. Auch dieser Programmpunkt sorgte für Diskussionsbeiträge. „Es gibt demokratische Ungleichheiten in der Gewichtung von Stimmen, die beseitigt werden müssen“, sagte Jan Marcus Rossa. Dr. Cornelia Östreich forderte zu den Strukturen der Europäischen Union, dass „für das Europäische Parlament mehr Initiativrechte geschaffen werden müssen“.
„Das Quiz hat die Diskussion weiter angeregt“, resümierte Lisa Kühn. Nach weiteren zwei Runden waren die Papierbahnen auf den Tischen nach dem Wunsch der Veranstaltenden mit zahlreichen Ideen, Notizen und Statements beschrieben. Die Teilnehmenden konnten das, was ihnen persönlich für Europa am Wichtigsten war, auf Europa-Sterne schreiben und auf einer großen Boden-Fahne zusammentragen. Zu diesem Schlussbild sagte Bürgermeister Olaf Schulze: „Die Sterne hier zeigen, wie wichtig Europa ist. Der Brexit hat gezeigt, was passieren kann, wenn sich viele nicht an einer Wahl beteiligen. Ich wünsche Ihnen und Euch viel Spaß mit Europa!“
Asude Demirci (16) aus Lauenburg hatte auf ihren Stern geschrieben: „Europa sorgt für eine bessere Zukunft, für Freiheit, Akzeptanz aller Menschen und vor allem sorgt sich Europa um die Umwelt. – Darum ist mir Europa wichtig.“ Asude sagte dazu: „Die EU ist vielseitig und kümmert sich um viele Aspekte. Europa ist auch künftig wichtig.“ Asude fand die Veranstaltung „wirklich gut. Man konnte sich gut beteiligen und Sachen dazulernen“, sagte sie.
Gülcin Efe ist 17 und kommt ebenfalls aus Lauenburg. „Die Akzeptanz jedes Individuums“ hatte sie auf ihren Stern geschrieben. „Das war ein Thema am Tisch. Jede_r soll die gleichen Rechte haben und keine_r ausgeschlossen werden“, meinte Gülcin. Von der Veranstaltung hatte sie einen Vortrag erwartet und fand die Idee mit den Tischen richtig gut. „Man hat so viele Meinungen gehört“, sagte sie. Beide Schülerinnen bedauerten, dass sie sich bei dieser Europawahl noch nicht als Wählerinnen beteiligen können. „Es wäre schöner, wenn wir schon wählen dürften“, meinten sie übereinstimmend.
„Großer Entscheidungsträger, viel Einfluss (auch weltweit), Gemeinschaft / Verbund der Staaten“, stand auf dem Stern von Finn Arenz (16) aus Geesthacht. Für ihn bedeutet die EU vor allem Stärke.
„Mit einem starken Binnenmarkt kann man eine starke Gemeinschaft zum Beispiel gegenüber den USA bilden“, meinte Finn.
Daniel Wicknus, ebenfalls 16 und aus Geesthacht, hatte auf seinen Stern geschrieben: „Einheit, Gemeinschaft, Meinungsfreiheit.“ Mit einer großen Gemeinschaft lässt es sich besser mit großen Staaten kooperieren, ist er überzeugt. Aber: „Meinungsfreiheit ist einer der wertvollsten Punkte überhaupt“, sagte Daniel.
Die Veranstaltung in Geesthacht, die mit einem gemeinsamen Imbiss endete, wurde gefördert von der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg hatte sich bereits auf seiner Vollversammlung am 29. März einstimmig pro-europäisch positioniert und alle Wahlberechtigten aufgefordert, insbesondere die jungen Menschen, am 26. Mai ihr Wahlrecht zu nutzen.
Die verabschiedete KJR-Postion „Europa wählen!“ kann hier im Wortlaut gelesen werden.
Weitere Impressionen der Veranstaltung „Let’s talk about Europe“:
Politik ist uns nicht Wurst
Kreisjugendring ruft insbesondere junge Menschen auf, das Wahlrecht am 6.5. zu nutzen
Der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) hatte im Vorwege der Kommunalwahl junge Menschen nach Berkenthin, Lütau und Breitenfelde eingeladen, um mit der Kommunalpolitik bei Wurst und Grillkäse ins Gespräch zu kommen. Zudem gab es in Kooperation mit dem Stadtjugendring Geesthacht eine Veranstaltung im Jugendhaus Düne unter dem Motto „Speed-Dating“. Beiden Jugendringen ist es wichtig, dass junge Menschen mit Politiker_innen ins Gespräch kommen. „Sie sollen ihnen auf Augenhöhe begegnen und ihnen von ihren Herausforderungen berichten können. Gleichzeitig hat Politik so die Chance, direkt darauf einzugehen“, erläutert Jens Pechel das Format der Veranstaltungen. Es stand das Gespräch am Stehtisch oder in der Sitzecke bei der Grillwurst im Vordergrund. Der Kreisjugendring hatte bewusst öffentliche Plätze im ländlichen Raum für seine „Politik ist uns nicht Wurst“ – Aktionen gewählt: auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Berkenthin, auf dem Dorfplatz in Lütau und auf dem Kirchparkplatz in Breitenfelde. Die eingeladenen Politiker_innen, die entweder für den Kreistag oder die Gemeindevertretung kandidieren, nutzten zahlreich die Möglichkeit, um mit jungen Menschen zu diskutieren. An allen vier Orten wurde angeregt über verschiedene Themen gesprochen. Neben den eher informellen Gesprächsrunden stellten sich die Politiker_innen in kleinen Talkrunden auch den Fragen des KJR. Hierbei spielten insbesondere die jugendpolitischen Überlegungen, die der KJR auf seiner Vollversammlung verabschiedet hatte, eine große Rolle:
Wie steht es um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, wie kann die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit gefördert werden, müssen Angebote für Kinder und Jugendliche nicht von Hallennutzungsgebühren befreit sein, wie kann eine attraktive politische Bildung aussehen und wie steht es eigentlich um die Mobilität und kostengünstige Wohnungen im Kreis?
Beim Speed-Dating in Geesthacht ging es auch um lokale Themen, wie die Schließung des BBZ oder die Bahnanbindung. „Bei der Kommunalwahl entscheiden wir, wer in den nächsten fünf Jahren über jene Themen bestimmt, die bei uns vor der Haustür passieren“, so die Vertreter_innen des Kreisjugendringes und des Stadtjugendringes.
Am 2.5. fand die letzte Aktion in Breitenfelde statt. Rund 60 Teilnehmende waren auf den Parkplatz an der Kirche gekommen, um zu diskutieren. „Wir freuen uns, dass verschiedene Vereine der Jugendarbeit heute dabei sind, egal ob vom Jugendrotkreuz, der Jugendfeuerwehr, der evangelischen Jugend oder der Landjugend“; so Eugenia Roo, zweite Vorsitzende des KJR. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, egal ob Eltern, Politik, Verwaltung, Kita, Schule oder Jugendarbeit, Kindern und Jugendlichen Politik erlebbar zu machen und sie von klein auf an den Entscheidungen, die sie betreffen, ernsthaft zu beteiligen“, so Arne Strickrodt, Geschäftsführer vom KJR.
Die Aktionen werden gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Wir fordern alle Bürger_innen – insbesondere junge Menschen ab 16 Jahren – auf, dass sie ihr Wahlrecht wahrnehmen und so mitbestimmen, was in den nächsten fünf Jahren vor der eigenen Haustür passiert.
Über die folgenden Links gelangt man zu den Kommunalwahlprogrammen der Parteien im Herzogtum Lauenburg:
Des Weiteren sind die AfD, Die Partei, Freie Wähler und im Wahlkreis Büchen ein Direktkandidat der Wählergemeinschaft BISS Gudow/Kehrsen für die Wahl des Kreistages zugelassen. Aktuell konnten wir keine Kommunalwahlprogramme dieser Parteien bzw. Wählergemeinschaft finden.
Impressionen von „Politik ist uns nicht Wurst“:
Landtagswahl 2017
#aufkreuzen #ankreuzen # mitbestimmen
Am 7. Mai ist in Schleswig-Holstein Landtagswahl – erstmals darf ab 16 Jahren gewählt werden. Junge Menschen haben die Möglichkeit, mitzubestimmen, was die nächsten fünf Jahre in Schleswig-Holstein passiert.
Wir hoffen, dass möglichst viele junge Menschen ihr Wahlrecht nutzen. Unter dem Titel „Demokratie lebt von Engagement“ haben sich bereits Anfang des Jahres unser 1. Vorsitzender Jens Pechel, unser Geschäftsführer Arne Strickrodt und unsere Projektkoordinatorin „Demokratie leben!“ Sara Opitz in einem Interview zu den anstehenden Wahlen, der Bedeutung von Engagement und politischer Bildung geäußert. Das Interview ist in unserem Jahresprogramm erschienen und wurde von unserem Spieliotheken-Lio mit den Dreien geführt.
Unter www.mitbestimmen.sh hat der Landesjugendring Schleswig-Holstein einige Informationen zur Landtagswahl zusammengestellt.
Am 4. April ist der Wahl-o-Mat, ein Frage-und-Antwort-Tool, das zeigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht, online gegangen. Der Wahl-o-Mat zur Landtagswahl 2017 in Schleswig-Holstein ist durch eine Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein und durch den Landesjugendring entstanden.
Als Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg haben wir verschiedene Aktionen gestartet, um junge Menschen für die Landtagswahl zu sensibilisieren. Knapp 500 junge Menschen haben wir so erreicht.
Im Einzelnen waren dies:
Landtagswahl als thematischer Inhalt auf unserer Vollversammlung am 31.3.2017
Fish und Chips in Ratzeburg am 24.4.2017
Fish und Chips in Geesthacht am 25.4.2017
Wahl-o-Mat zum Aufkleben auf dem Schulberg in Mölln am 26.4.2017
Wahl-o-Mat zum Aufkleben an der Gemeinschaftsschule in Lauenburg am 28.4.2017
FestiWahl in der Waldhalle Büchen am 29.4.2017
Wahlrecht zur Landtagswahl wahrnehmen
Unter den Hashtags #aufkreuzen #ankreuzen #mitbestimmen (Hashtag-Aktion des Landesjugendrings Schleswig-Holstein) ruft der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg insbesondere junge Menschen auf, ihr Wahlrecht am 7. Mai zur Landtagswahl wahrzunehmen.
Besonders kreativ haben die Siedlerjugend Ratzeburg, der Stadtjugendring Schwarzenbek, die Kreissportjugend Herzogtum Lauenburg und der Vorstand des Kreisjugendrings den Wahlaufruf umgesetzt.
#aufkreuzen #ankreuzen #mitbestimmen
Bei vielen Veranstaltungen haben sich unsere Besucher_innen mit den Hashtags #aufkreuzen #ankreuzen #mitbestimmen des Landesjugendrings Schleswig-Holstein fotografieren lassen – mit dabei die Delegierten und Gäste unserer Vollversammlung, junge Menschen aus Schule, Jugendzentrum und Kinder- und Jugendbeirat, die bei Fish & Chips mitdiskutierten sowie die Landtagskandidat_innen aus den beiden Wahlkreisen des Herzogtum Lauenburg.
Wir hoffen, dass möglichst viele junge Menschen am 7. Mai aufkreuzen und dann an der richtigen Stelle ankreuzen. Junge Menschen (auch unter 16 Jahren) sollen mitbestimmen können, wenn es um Entscheidungen geht, die ihre Interessen betreffen. Nicht nur deshalb schließt sich der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg ausdrücklich den jugendpolitischen Forderungen des Landesjugendrings an.
FestiWahl in Büchen
About Blank, Frank Walter P., Prima Vera und SP3 waren die Acts, die beim FestiWahl am Samstag, 29. April, in der Waldhalle Büchen auftraten. Allesamt waren es junge Bands oder Solokünstler_innen aus dem Herzogtum Lauenburg, die für diesen Tag einen neuen Song, in dem es um Demokratie und Wahl geht, geschrieben hatten. Moderiert wurde das FestiWahl des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg (KJR) durch den Hamburger Poetry Slammer Hannes Maaß.
Der KJR hatte Anfang des Jahres junge Künstler_innen aus Herzogtum Lauenburg aufgerufen, sich im Zuge der Landtagswahl in Schleswig-Holstein damit zu beschäftigen, was Politik, Demokratie und Wahl für sie bedeutet. „Wir freuen uns, dass vier Bands bzw. Einzelkünstler_innen unserem Aufruf gefolgt sind“, so Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR.
Per Videostatement kamen in kurzen Clips auch die Direktkandidaten_innen zu Wort. Sie hatten im Vorwege die Songs der jungen Künstler_innen erhalten und nahmen kurz dazu Stellung. „Das Konzert war überaus vielfältig. Von Rap über Singer/ Songwriter bis Punkrock war viel dabei“, so Jens Pechel, 1. Vorsitzender des KJR.
„In allen Songs wurde sich kritisch mit unserer Gesellschaft auseinandergesetzt“, weiß Sara Opitz, Koordinatorin für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ beim KJR, aus dem das Konzert auch gefördert wurde. Gleichzeitig schwang aber auch die Botschaft mit, dass die Demokratie, in der wir leben, überaus wertvoll ist. „Junge Menschen sollen für die Demokratie einstehen, überlegen, was ihnen wichtig ist, und ihr Kreuz am 7. Mai an der für sie richtigen Stelle machen“, so Arne Strickrodt. Der junge Künstler Frank-Walter P. drückte es in seinen letzten Zeilen so aus: „Also jetzt handeln, Diggi, du weißt was passieren kann, setz dein Kreuz und bewahre unsere Vielfalt“.
Fish & Chips in Ratzeburg: gute Gespräche, gutes Essen
Im Petri Forum in Ratzeburg trafen sich am Montag, 24. April, junge Menschen sowie Vertreter_innen der politischen Parteien zum gemeinsamen Gespräch zur Landtagswahl
Die Direktkandidat_innen des Nordkreises stellten sich den Fragen der jungen Wähler_innen. Manfred Börner (SPD), Burkhard Peters (Bündnis 90/Die Grünen), Christopher Vogt (FDP) und Christin Hönemann (Piratenpartei) waren als Direktkandidierende vertreten, während Direktkandidat Klaus Schlie (CDU) Rasmus Vöge und Michael Schröder (Die Linke) Florian Kautter als ihre Vertreter entsandten.
Jens Pechel (1. Vorsitzender des KJR) stellte in seinen Begrüßungsworten dar, dass der KJR keine Vertreter_innen rechtspopulistischer Parteien eingeladen habe. „Als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände treten wir für Demokratie, Menschenrechte, ein friedliches Miteinander, Vielfalt, Inklusion, Chancengleichheit und ein demokratisches und soziales Europa ein. Wir treten menschenfeindlichen Bestrebungen und Diskriminierungen entgegen. Rechtspopulistische Parteien unterscheiden sich hier deutlich von den Werten und Positionierungen der Jugendverbandsarbeit“, so Pechel.
Bei Fish und Chips, die durch die DLRG Ratzeburg vorbereitet wurden. konnten nun die jungen Wähler_innen im Gespräch mit der Politik ihre Fragen klären und ihre Lebenswelt darstellen. In insgesamt vier Runden kam so fast jede und jeder miteinander ins Gespräch. Verschiedene Plastikfische auf den Tischen mit Fragen am Bauch konnten geangelt werden, um so neue interessante Erkenntnisse zu gewinnen.
In einer Abschlussrunde war Bewegung gefordert, denn es wurden verschiedene Statements formuliert, zu denen man sich positionieren sollte. Es kristallisierte sich dabei heraus, dass es schon einen Unterschied macht, welche Partei man wählt. Je nach Thema gab es unterschiedliche Positionierungen der Parteienvertreter_innen aber auch der jungen Menschen.
„Wir haben tolle Rückmeldungen erhalten“, freut sich KJR-Geschäftsführer Arne Strickrodt, der zudem hervorhebt, das ganz unterschiedliche Jugendliche vor Ort waren. „Es kamen welche über das Jugendzentrum, welche über die Schule, aus Vereinen und Verbänden oder vom Kinder- und Jugendbeirat“, so Strickrodt.
Fish & Chips – die Zweite
In der „Düne“ in Geesthacht bat der Kreisjugendring nun am Dienstag, 25. April, zur zweiten gemeinsamen Gesprächsrunde. Mit Andrea Tschacher (CDU), Katrin Wagner-Bockey (SPD), Uta Röpcke (Bündnis 90/Die Grünen) Jan Marcus Rossa (FDP), Christoph Nagel (Piratenpartei) und Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) als Vertreter für den Direktkandidaten (Volker Hutfils).
Auch in Geesthacht regte Fish & Chips zum gemeinsamen Gespräch und zur Diskussion in gemütlicher Runde ein. So konnten die jungen Menschen erneut selbst Themen setzen und sich nach ihren Interessen informieren. Ebenso konnten kleine Fische geangelt werden, die mit kurzen Impulsfragen jugendpolitische Themen aufwarfen und eine Positionierung der Direktkandidat_innen erforderten. Fragen, wie z.B. „Wie funktioniert attraktive und moderne Kinder- und Jugendbeteiligung?“ oder „Zwei Drittel der Bildung erfährt man außerhalb der Schule. Bleibt dafür genug Zeit und Raum?“ wurden ebenso diskutiert, wie „Atttraktivität des ländlichen Raums: Was brauchen wir? Was bieten wir?“.
„Es war eine super Veranstaltung“, so eine Teilnehmende im Anschluss. „Fish & Chips“ regte viele so sehr an, dass noch nach Veranstaltungsende einige lange weiter miteinander diskutierten.
Das Team des KJR war ebenso zufrieden mit der Veranstaltung. „Wir haben erneut Jugendliche aus unterschiedlichen Kontexten erreicht. Es war toll, dass wir „Fish & Chips“ in der Düne zu den normalen Öffnungszeiten durchführen konnten“, so Jens Pechel, 1. Vorsitzender des KJR. „Wir konnten mit diesem Format von „Fish & Chips“ Politik für die jungen Menschen erfahrbar machen und die Politik konnte sich direkt bei den jungen Menschen über ihre Lebenswelt informieren“, ergänzt Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR.
Planspiel „Wenn du mich fragst…“
Politik? Die ist oft ziemlich kompliziert! Aber wer mischt eigentlich mit und wie funktioniert das Ganze? Planspiele können dabei helfen, dies besser zu verstehen – und machen gleichzeitig unheimlich viel Spaß! Als Teilnehmer_in schlüpfen junge Menschen ab 14 Jahren in eine konkrete Rolle und erleben zusammen mit anderen Jugendlichen, wie politische Entscheidungen getroffen werden.
An zwei Tagen mit Übernachtung erleben die jungen Teilnehmenden nicht nur aktiv, wie Politik gestaltet wird, sondern erhalten die Gelegenheit, in einer Gesprächsrunde „Jugend trifft Politik“ eigene Themen und Fragen direkt mit Politiker_innen zu diskutieren. Nicht nur im Bundestag wird Politik gemacht – auch hier vor Ort! Bei uns in den Gemeinden, Städten und Kreisen engagieren sich Menschen und mischen sich politisch ein.
Zum zweiten Mal lud der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg zum Workshop mit Planspiel „Wenn du mich fragst…“ ein. Und zum zweiten Mal kamen vom 8. bis 9. Dezember junge Teilnehmende aus dem ganzen Kreisgebiet zusammen, um mit interaktiven Methoden Einblicke in politische Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozesse zu erhalten. Schirmherr der Veranstaltung war Kreispräsident Meinhard Füllner.
Am Samstag stand ein Planspiel auf dem Programm, welches mit Blick auf die Europawahl im Mai 2019 einen Schwerpunkt auf die Europäische Union legte. Kurzerhand wurden verschiedene Rollen der Europäischen Kommission, des Rates der EU und des Ausschusses der Regionen an die Teilnehmenden verteilt. Unter Beteiligung von Teilnehmenden aus dem letzten Jahr wurde das Thema Klimaschutz als inhaltlicher Schirm für diesen Workshop ausgesucht. „Ein gesamtgesellschaftliches Thema, wie dieses, stößt bei vielen jungen Leuten auf großes Interesse. Dazu schafft es spannende Handlungsspielräume vom einzelnen Menschen über die Kommune bis zur EU und darüber hinaus“, erklärt Sara Opitz, Projektkoordinatorin vom Kreisjugendring, die Wahl des Schwerpunktes Klima.
Die angereisten Trainer_innen von planpolitik aus Berlin begleiteten die jungen „Politiker_innen auf Zeit“ durch mehrere Ausschuss- und Plenarsitzungen. Klar wurde, dass das Aushandeln von Entscheidungen auf der europäischen Ebene, wo verschiedene regionale, überregionale und nationale Interessen aufeinandertreffen, nicht einfach ist. Viel Engagement und Kompromissfähigkeit wurde den Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren dabei abverlangt.
Am Abend trafen die jungen Menschen dann auf Kommunalpolitiker_innen der Parteien CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Der Kreispräsident hatte im Vorfeld alle Kreistagsfraktionen hierzu eingeladen. In einer interaktiven Diskussionsrunde kamen die Teilnehmenden und die Politik_innen ins Gespräch. Dabei hatten die Jugendlichen viele Fragen in der Hinterhand. Von politischen Entscheidungen in und außerhalb von Parlamenten, über konkretes Handeln gegen Antisemitismus in der Schule bis hin zum Digitalpakt des Bundes und der Länder wurden diverse Themen angesprochen und diskutiert. In anschließenden Kleingruppengesprächen konnten die jungen Teilnehmenden offen gebliebene Fragen bis in die Abendstunden mit den Politiker_innen weiterdiskutieren.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen eigener politischer Ideen. Im Rahmen einer Kampagnenwerkstatt erarbeiteten die Teilnehmenden Ideen zum kommunalen Klimaschutz und auch, wie junge Menschen für die EU und die Wahl im Mai begeistert werden können. Dabei nutzten sie digitale Medien oder Videos für Kampagnen mit den Titeln „bus to work“, „Es ist nicht egal – kauf regional“ oder „Das was du willst, ist das, was die EU braucht“. Die abschließend an den Präsentationen teilnehmenden Politiker_innen sprachen hier ihre Begeisterung für die teils unkonventionellen, aber klug durchdachten Ansätze aus. „Einige Teilnehmende gaben die Rückmeldung, dass sie ihre Kampagnenideen gerne mit der Unterstützung des KJR weiterverfolgen würden“, so Sara Opitz.
„Wenn du mich fragst…“ wird von der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Knapp sechzig junge Menschen nahmen im Dezember am Workshop mit Planspiel „Wenn du mich fragst…“ des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg in Ratzeburg teil und setzten sich mit Themen rund um Kommunalpolitik und Beteiligungsmöglichkeiten auseinander. Nun fuhren vom 1. bis 2. Februar mehr als dreißig der Teilnehmenden gemeinsam nach Berlin. Die Fahrt, die auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann, Nina Scheer und Konstantin von Notz als Folgeveranstaltung vom Kreisjugendring organisiert wurde, hatte zum Ziel, den jungen Menschen weitere Einblicke in politische Entscheidungsprozesse unserer Demokratie zu ermöglichen. Wie bereits das vorangegangene Planspiel im Dezember wurde dies durch die Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert, für welche der Kreisjugendring auch als lokale Koordinierungs- und Fachstelle aktiv ist.
So stand am zweiten Tag des Besuchs der Bundeshauptstadt ein Gespräch mit den Abgeordneten aus dem Kreis im Paul-Löbe-Haus an. „Das Eis war sofort gebrochen und Themen, über welche die Jugendlichen mit Norbert Brackmann und Konstantin von Notz ins Gespräch kamen, waren schnell gefunden“, berichtete Sara Opitz vom Kreisjugendring. Nina Scheer ließ sich krankheitsbedingt entschuldigen. Von Interesse war dabei unter anderem die Arbeitsweise des Parlaments, das Engagement der Abgeordneten im Bereich Jugend oder die Möglichkeit in den Büros der Abgeordneten Praktika zu machen. Natürlich stießen tagespolitische Berichte, wie beispielsweise über die Sondierungs- und Koalitionsgespräche bei den Jugendlichen ebenfalls auf reges Interesse. „Umso größer war die Freude, als wir nach dem Mittagessen Zutritt zum Plenum im Bundestag erhielten und den Redner_innen in der Aktuellen Stunde zum Thema Abgasversuche an Menschen und Affen folgen durften“, ergänzt Sara Opitz. Anschließend ging es gemeinsam auf die Reichstagskuppel.
Bereits am Vortag stand ein Besuch des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an. Die Teilnehmenden erfuhren mehr über die Behörde, welche die Gesetze und Initiativen, die junge Menschen betreffen, entwickelt und betreut. Ebenso diskutierte die Gruppe mit der Referentin Themen, wie bürgerschaftliches Engagement und die Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Jugendlichen erzählten zudem von ihrem Engagement in Kinder- und Jugendbeiräten, Jungparteien, Schüler_innenvertretungen und Jugendverbänden. Seitens des Bundesministeriums stieß auch die lokale Umsetzung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ bei uns im Kreis auf reges Interesse.
Anschließend machte sich die Gruppe auf den Weg in die Gedenkstätte Berlin-Hoheschönhausen. Auf dem Gelände der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR wurden die Jugendlichen von Zeitzeugen durch die Gebäude geführt. Die damals dort Inhaftierten vermittelten in sehr anschaulicher und bewegender Weise, mit welchen Methoden die kommunistische Diktatur noch bis Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts sehr viele Menschen teils über Monate bis Jahre festhielt, allein mit dem Ziel, sie psychisch zu brechen. „Die Berichte der Zeitzeugen waren wahrlich Plädoyers für eine freiheitliche und rechtsstaatliche Demokratie, für die es sich auch und gerade in jungen Jahren lohnt, einzusetzen. Uns war dieser Blick auf unsere Geschichte in der Planung der Berlinfahrt sehr wichtig, um zu vermitteln, warum es immer notwendig sein wird, sich aktiv an unserer Demokratie zu beteiligen“, resümiert Sara Opitz. Die persönliche Geschichte und die Erfahrungen der Zeitzeug_innen beeindruckten die Jugendlichen sichtlich im hohen Maße. So endete die Berlinfahrt mit diesem abwechslungsreichen Programm, vielfältigen Eindrücken und Begegnungen und alle fuhren Freitagabend äußerst zufrieden nach Hause.
Die Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
– Politik und Kreisjugendring nehmen Ideen für mehr Beteiligung entgegen –
Vom 8. bis 9.12.2017 hießen der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) und Kreispräsident Meinhard Füllner fast sechzig Teilnehmende zum Workshop mit Planspiel „Wenn du mich fragst…“ in der Ratzeburger Jugendherberge willkommen. An zwei Tagen erlebten vor allem junge Menschen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren Kommunalpolitik in einem interaktiven Rahmen, kamen mit Aktiven aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik ins Gespräch und entwickelten eigene Positionen und Strategien, um junge Menschen nachhaltig stärker an politischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen.
Als Kreispräsident Füllner und KJR-Vorsitzender Jens Pechel die Veranstaltung am Freitag eröffneten, war bereits ein Ziel von Seiten der Initiator_innen erreicht: So gut wie alle Plätze waren besetzt – und das bei einem Thema, bei dem gerade Jugendlichen oftmals ein Desinteresse nachgesagt wird. Dem widersprach Füllner jedoch bereits in seinen Grußworten: „Wir wissen, dass Jugendliche immer politischer werden, allein scheinen die politischen Strukturen für die junge Altersgruppe schlicht nicht attraktiv, um sich zum Beispiel parteipolitisch zu engagieren. Politischer Nachwuchs ist jedoch in einer Parteiendemokratie notwendig“. So nahm Füllner auch Bezug auf den Kreistagsbeschluss aus 2016, welcher den Grundstock für die Veranstaltung legte und das Ziel setzte, Menschen aus dem Kreis an das Thema Kommunalpolitik heranzuführen und zu motivieren sich selbst zu engagieren.
Angeleitet von drei Referent_innen der Berliner Firma „planpolitik“ starteten die Teilnehmenden am Freitag in zwei Gruppen in ein Planspiel, welches sie anhand eines kommunalpolitischen Szenarios in Rollen von Politik und Interessenvertretung schlüpfen ließ. In einer fiktiven Stadt stand die Vergabe von Fördermitteln für Jugendprojekte sowie die Bildung eines Jugendbeirats auf der Tagesordnung der Ratsversammlung. Dabei fanden sich die Teilnehmenden in Parteifraktionen oder Jugendverbänden wieder und verhandelten mit großer Ernsthaftigkeit und viel Einsatz um Inhalte und Positionen. Dass politische Entscheidungen nicht immer einfach und oft Kompromisse einzugehen sind, wenn beispielsweise eine Senior_innenpartei die meisten Sitze innehat, wurde ziemlich schnell deutlich und führte bei manch einem zwischenzeitlich auch zu Frustration. Durchhaltevermögen und Konfliktfähigkeit waren somit angesagt.
Freitagabend wurden die im Planspiel aufgekommenen Herausforderungen, aber auch Chancen mit den anwesenden Politiker_innen von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/den Grünen in Gesprächsrunden diskutiert. Norbert Brackmann, Meinhard Füllner (CDU), Manfred Börner, Fabian Harbrecht, Bärbel Kersten (SPD), Susanne Itzerott, Thomas Kuehn (FDP) und Annedore Granz (Bündnis 90/Die Grünen) beantworteten zahlreiche Fragen und gingen darüber hinaus auch auf persönliche Werdegänge oder ihre Motivation für das politische Engagement ein. So wurde teils bis in die späten Abendstunden beim gemütlichen Get-Together zusammengestanden und festgestellt, dass Politiker_innen letztlich auch nur Menschen mit Visionen sind.
Doch was läuft eigentlich schief mit politischer Beteiligung von Jugendlichen? Die Möglichkeiten für Mitbestimmung sind nicht nur auf kommunaler Ebene oftmals sehr begrenzt. Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmenden am Samstag in Form eines Ideenlabors. „planpolitik“ führte die Gruppen durch mehrere Phasen, ließ den jungen Menschen Raum für Kritik und Visionen. Am Ende wurden Kreispräsident Füllner, den anwesenden Politiker_innen und dem KJR acht konkrete Ansätze präsentiert, die jungen Menschen mehr Mitbestimmung einräumen sollen. Die Anwesenden zeigten sich schwer begeistert von den weitreichenden Ideen: Von einer verpflichtenden täglichen „halben Stunde Politik“ und jährlichen Planspielen in der Schule, über Mitbestimmung des Landesschüler_innenparlaments in Bildungsfragen, über demokratische Erziehungskurse für Eltern und Demokratiebildung in Kindergärten, lokale Austauschforen für Jugend und Politik und Jugendquoten in Parteien, bis hin zu einer Wissens- und Kommunikations-App rund um „Kommunalpolitik“ sowie digitale jugendgerechte Internetforen der Parteien. „Für uns als KJR sind das tolle Ergebnisse, welche wir nun an die Adressat_innen weiterleiten und gemeinsam mit dem Kreispräsidenten dem Kreistag vorlegen werden“, erläutert Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR, das weitere Vorgehen. „Bereits zur Anmeldefrist im November war uns klar, dass das Thema Kommunalpolitik und Mitbestimmung bei Jugendlichen auf Interesse stößt. Dass die Ergebnisse so konkret sind, krönt unsere Erwartungen“, ergänzt Sara Opitz, welche beim KJR als Projektkoordinatorin für „Demokratie leben!“ tätig ist und den Workshop organisierte. Und auch die Politik äußerte sich positiv. Fabian Harbrecht von der SPD kündigte bereits an, zwei Ideen mit in den Parteitag zu nehmen und auch auf Landesebene seiner Partei zu diskutieren.
Am Ende des zweiten Tages waren sichtlich alle Beteiligten zufrieden. So sei „Politik nebenbei“ in den Augen eines Teilnehmers nun gar nicht mehr so eine große Hürde und vor allem auch für junge Menschen machbar. Neben dem Zugewinn an Wissen über Kommunalpolitik und neuen Impulsen für Beteiligung gaben die Teilnehmenden auch zu verstehen, wie wertschätzend sie die Bereitschaft der Politiker_innen empfanden, den Workshop zwei Tage als Beobachtende und Ansprechpersonen begleitet zu haben. Für die Initiator_innen aus Politik, Verwaltung und des KJR war es schließlich eine gelungene Veranstaltung mit Blick in die Zukunft.
„Wenn du mich fragst…“ wird von der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Fit für Mitbestimmung
Das im Kreis Schleswig-Flensburg entwickelte Konzept „Fit für Mitbestimmung“ hat zum Ziel, Alltagsdemokratie für junge Menschen im Bereich der Schule erlebbar zu machen. Um Verantwortung übernehmen und Interessen vertreten zu können, braucht es nicht nur Wissen, sondern auch Qualifizierung und Förderung von Kompetenzen der Mitgestaltung und -entscheidung. So richtet sich dieses modulare Seminar an Schüler_innenvertretungen der Klassenstufen 7 bis 10.
Ziele von Fit für Mitbestimmung
- Qualifizierung von Schüler_innen, um ihre Vorstellungen, Wünsche und Anliegen von Schule durch eigenes Engagement z.B. in Projekten verwirklichen zu können;
- Stärkung der Kompetenzen von Schüler_innen, um die Rolle der Interessenvertretung in Konferenzen und auch gegenüber Entscheidungsträger_innen (z.B. Schulleitung, Schulträger) wahrnehmen zu können;
- Verbesserung der Schulkultur, Förderung gruppendynamischer Prozesse sowie der Bereitschaft junger Menschen, sich darüber hinaus für das Gemeinwesen einzusetzen;
- Schulübergreifender Austausch und intensive Arbeitsphasen für die interne SV-Arbeit.
Die Seminare finden an einem außerschulischen Ort, wie z.B. einer Jugendherberge, mit Übernachtung statt. So wird ein Treffen mit allen Beteiligten auf Augenhöhe ermöglicht. Der Kreisjugendring stellt das Referent_innen-Team. Dieses hat langjährige Erfahrungen in der außerschulischen Jugendarbeit und wurde in einer Multiplikator_innen-Schulung in dem Konzept ausgebildet.
Mehr Informationen zum Seminar und zur Anmeldung für Schulen finden sich im Flyer.
Neu in die Schüler_innen-Vertretung gewählt oder auch schon ein Jahr dabei: Wie können Jugendliche gemeinsam an ihrer Schule etwas bewegen und auf sich aufmerksam machen? Im Rahmen der Qualifizierung „Fit für Mitbestimmung“ des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg werden gemeinsam und schulübergreifend Werkzeuge und Themen erarbeitet, die in der Praxis erprobt werden können. Nach einem halben Jahr kommen die Jugendlichen in einer außerschulischen Bildungsstätte erneut zusammen und tauschen die Erfahrungen untereinander aus.
Im November vergangenen Jahres nahmen Schülervertreter_innen der Gemeinschaftsschulen (GMS) aus Lauenburg, Schwarzenbek und Mölln das Angebot wahr, sich an dem Einstiegsmodul „Fit für Mitbestimmung“ zu beteiligen. Vierzehn von ihnen kamen jetzt Ende Mai erneut in Lankau zusammen, um gemeinsam mit Lehrkräften und Referent_innen ihre Erlebnisse auszuwerten und Ideen für die künftige Arbeit zu entwickeln. Dabei begann die Anreise zu dem idyllisch gelegenen Schullandheim schon als Gruppenerlebnis: Nach dem Treffen am Möllner Bahnhof ließen sich die Teilnehmende mit dem Boot nach Lankau fahren.
„Es ist ein tolles Angebot, das wir sehr gerne wahrnehmen“, meint Timo Möller, Verbindungslehrer Schülervertretung (SV) an der GMS in Mölln. Während die Referent_innen Nele Schütt, Morten Vogt und Leonard Harnack, alle selbst Pädagog_innen, mit den Jugendlichen Ergebnisse einer Gruppenarbeit zusammentragen, berichtet Timo Möller: „Die SV-Arbeit findet größtenteils außerhalb der regulären Unterrichtszeiten statt. Da geht es zum Beispiel darum, wie Anträge gestellt werden, um Gelder zu bekommen und wie Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden können.“ Möller, dessen Schule jetzt zum dritten Mal teilnimmt, ist von dem Projekt „Fit für Mitbestimmung“ überzeugt: „Auch wir Lehrer_innen nehmen hier neue Sachen mit“, sagt er.
Und wie sehen das Schülervertreter_innen, die für dieses Treffen mit Übernachtung einen Freitagnachmittag und einen Sonnabend ihrer Freizeit hergeben?
„Das ganze Projekt hat Spaß gemacht und das komplette SV-Team zusammengeschweißt“, sagt die 16-jährige Marie. Sie besucht die 10. Klasse der GMS Mölln und ist bereits zum zweiten Mal bei „Fit für Mitbestimmung“ dabei. Zehn Schüler_innen gehören an der GMS zur SV, acht sind bei dem Treffen in Lankau dabei. „Das Einstiegsmodul hat tatsächlich geholfen, dass wir uns besser über unsere Vorhaben abstimmen. Wir haben die Initiative für ein Schullogo auf den Weg gebracht und ein Grillen zum Nikolaustag für die 9. und 10. Klassen organisieren können.“ Marie sagt auch: „Das Verhältnis untereinander, aber vor allem auch zu den Lehrkräften ist besser geworden. Es ist jetzt einfacher, mit den Lehrkräften zu sprechen, weil das Vertrauen gewachsen ist.“ Sie sieht aber auch künftig noch eine Menge Aufgaben vor sich. „Unsere SV hat initiiert, dass Artikel und Fotos von uns auf die Homepage der Schule kommen, weil viele Schüler_innen gar nicht wissen, wer wir sind, und dass wir für ihre Interessen da sind. Da verzögert sich aktuell noch die Umsetzung. Seitens der Schüler_innen kommen bislang nur selten Ideen. Wir würden uns freuen, wenn sie mit ihren Anliegen zu uns kämen“, sagt Marie.
Jan Patrick besucht die 9. Klasse in Mölln und ist neu in der SV. Der 15-jährige wurde gleich zum stellvertretenden Schülersprecher gewählt. „In unserer SV teilen wir die Arbeit zu gleichen Teilen auf. Als Sprecher hält man ab und an eine Rede und repräsentiert die SV nach außen“, sagt Jan Patrick freundlich und selbstbewusst. Mit „Fit für Mitbestimmung“ sei die Zusammenarbeit in der SV „prima“, sagt der Sprecher. Und: „Das Projekt ist auf jeden Fall wichtig, denn sonst läuft die SV-Arbeit neben der Schulzeit.“ Für Jan Patrick ist es eine sehr gute Erfahrung, dass es durch das Projekt möglich ist, sich mit anderen Schüler_innenvertretungen auszutauschen. „Wir bekommen mit, wie es in anderen Städten an den Schulen läuft und tauschen uns auch im Möllner Schüler_innenrat aus“, sagt er.
Für den Lehrer Timo Möller ist ein noch weiterer Aspekt des Projektes wichtig: „Man hat in diesen Seminaren endlich mal Zeit, sich der Probleme, Ideen und Wünsche der Schüler_innen anzunehmen.“
Das aus dem Kreis Schleswig-Flensburg stammende Konzept wurde 2016 vom Kreisjugendring in den Kreis Herzogtum Lauenburg geholt und wird seitdem jedes Schuljahr angeboten. Ziel der Qualifizierung der Schüler_innenvertretungen ist, dass sich Schüler mit ihren Rechten in der Schule auseinandersetzen und die Kompetenzen erwerben, um sich für diese einzusetzen und ihre Schule aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig werden diese Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte als Multiplikator_innen für mehr Demokratie, Verantwortung und Engagement innerhalb und außerhalb von Schule gesehen.
„Fit für Mitbestimmung“ wird im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Fit für Mitbestimmung to go
Das Konzept „Fit für Mitbestimmung to go“ kann von einer Schule für ihre Schüler_innenvertretung in Anspruch genommen werden, um der Arbeit innerhalb der SV Antrieb zu geben oder sie besser zu strukturieren, besonders wenn die SV sich neu zusammengesetzt hat. Es funktioniert losgelöst oder auch ergänzend zum ursprünglichen Präsenzangebot „Fit für Mitbestimmung“. Die Schüler_innen werden mittels einer digitalen Pinnwand durch die Module geführt und können damit Arbeitsaufträge selbstständig bearbeiten, diese untereinander besprechen und Aufgaben verteilen. Sie erhalten aber auch Unterstützung sowie Feedback von unseren Referent_innen. So werden die Module begleitet, aber das eigenständige Arbeiten der Schüler_innen wird ebenfalls gefördert. Unsere Modulthemen sind:
„Back to Basics: SV-Arbeit im Team strukturieren und in der Schule promoten“
„Nah dran und doch so fern? Wissen, was die Mitschüler_innen denken!“
Erstwahlhelfer®
Wer wählen darf, kann auch Wahlhelfer_in sein. Gerade für junge Erstwähler_innen, ist es eine tolle Chance, nicht nur die eigene Stimme abzugeben, sondern einen richtigen Einblick zu bekommen, wie es im Wahllokal so läuft, egal ob zur Bundestags-, Landtags- oder Kommunalwahl.
In einem zweitägigen Seminar bereiten wir Dich darauf vor. Du erhältst einen Überblick der Abläufe und Regeln eines Wahllokals. Außerdem werden wir uns auch mit Deiner eigenen Wahlentscheidung beschäftigen. Am Ende bist Du bestens vorbereitet für Deinen ersten Wahltag!
So sorgst du am Tag der Wahl in einem Wahllokal zusammen mit den anderen Teammitgliedern für einen ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl und zählst die Stimmen aus. Du erhältst von uns ein Zertifikat für die Teilnahme am Seminar und von Deiner Stadt oder Gemeinde eine Aufwandsentschädigung für die Mitarbeit im Wahllokal.
Weitere Infos unter: https://www.erstwahlhelfer.de/
Erstwahlhelfer® ist eine vom Haus Rissen getragene bundesweite Initiative. Der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg e.V. führte Seminare als Kooperationspartner zur Landtags- und Bundestagswahl durch.
In den zwei Seminaren in Bad Segeberg und Lütjensee, die der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg zusammen mit der Jugendakademie Segeberg und dem Kreisjugendring Stormarn durchführte, erlebten die Teilnehmenden und die Teamenden zwei spannende Wochenenden. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit Fragen wie „Was ist tatsächlich demokratisch und was nicht?“ oder „Wo hat der Bundestag Einfluss auf mich und meinen Alltag?“. Sie bauten ihr eigenes Wahllokal auf und leiteten es in einem Rollenspiel als Wahlvorstand, durchliefen es aber auch selbst als Wählende. Die vielfältigen Fragen, welche die Teilnehmenden im Gepäck hatten, spiegelten ihr politisches Interesse. Und auch nach Feierabend waren sie nicht zu bremsen und probierten Tools aus, die über die Wahlprogramme der Parteien informieren und die eigene Wahlentscheidung erleichtern sollen.
Alle Teilnehmenden fühlten sich durch das Seminar besser vorbereitet und blickten mit Vorfreude auf ihre Tätigkeit im Wahllokal.
Weltkindertag
Jedes Jahr gibt es ein bestimmtes Motto für den Weltkindertag, dem sich auch der Kreisjugendring in seinen Aktionen annimmt. Im Zentrum der Aktionen stehen junge Menschen und ihre Perspektive auf die Welt. Es werden Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, bei denen die Stimme junger Menschen, ihre Wünsche und Forderungen gegenüber Vertreter_innen aus Politik und Verwaltung sowie der breiten Öffentlichkeit zum Tragen kommen. Dies kann ganz unterschiedlich aussehen und wird an den Durchführungen der letzten Jahre sichtbar, an denen immer auch Mitglieder des Kreisjugendrings -Jugendverbände und -gruppen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg – mitwirken.
Das Motto des Weltkindertags am 20. September lautet „Kinderrechte schaffen Zukunft“. Im Rahmen von drei Workshops des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg (KJR) setzten sich bereits zwei Wochen zuvor junge Menschen in Geesthacht und Mölln mit dem Motto „Kinderrechte schaffen Zukunft“ auseinander. Die Workshops wurden im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Der Kreisjugendring freut sich, dass alle drei Workshops auch in Coronazeiten durchgeführt werden konnten.
Als KJR bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den Teilnehmenden, die uns auf vielfältige Weise einen Einblick in ihre Lebenswelt gegeben haben.
Wir bedanken uns auch bei unseren Partnern, der DLRG Geesthacht, dem Jugendhaus Düne und der mobilen Jugendarbeit Geesthacht, der DLRG Mölln, dem DRK Mölln und der Jugendfeuerwehr Mölln sowie dem Offenen Kanal Lübeck, der uns mit einer Radiosendung begleitet hat. Ausschnitte aus der Sendung kann man auch hier im Beitrag finden.
„Die Aussagen der Kinder und Jugendlichen und die Ergebnisse der Workshops zeigen uns erneut, wie bedeutsam es ist, dass wir allen Kindern und Jugendlichen zuhören, sie ernst nehmen, mit ihnen gemeinsam die Zukunft gestalten und ihnen Freiräume bieten. Wir müssen sie an Entscheidungen beteiligen und sie mitreden lassen, so dass sie erleben können, welchen Wert es hat, in einer demokratischen Gesellschaft Zukunft zu gestalten“, ruft der Kreisjugendring alle Erwachsenen und insbesondere die Politik auf.
Workshop „Songwriting“
Im Jugendhaus Düne in Geesthacht schrieben Teilnehmende im Alter von 12 und 13 Jahren einen eigenen Songtext und vertonten diesen als Hip-Hop Song. „Durch den Workshop konnten die Jugendlichen ihre Sichtweisen, ihre Bedenken, Ansprüche, Wünsche und ihre Rechte zu Wort bringen und über den Song artikulieren“, so Marvin Kinkele, der gemeinsam mit Robin Tabery die Teilnehmenden in dem Workshop begleitete.
„Wir sind alle gleich, egal ob Farbe oder Haare – ob Religion, ob Name, ist alles nur Fassade – nur schade, dass man uns nicht gleich behandelt – sondern manchmal auch verschandelt – doch die Welt, sie steht im Wandel – Wir wehren uns, denn das ist unsere Zukunft – Bald sind wir am Zug und das ist auch gut so“ heißt es zum Beispiel in dem entstandenen Song.
Der Song „Kinder haben Rechte“ ist durch Marc-Leon (13 Jahre), Aurelia (12 Jahre), Tim (13 Jahre) und Enya (12 Jahre) entstanden:
Gegenüber dem Offenen Kanal Lübeck berichtet Marvin Kinkele in einem Interview über den Workshop.
Workshop ”Zeit für Helden und Heldinnen”
Jens Pechel und Julian Schlicht haben zum Workshop ”Zeit für Helden und Heldinnen” nach Mölln eingeladen. Die Teilnehmenden im Alter von 10 bis 12 Jahren beschäftigten sich mit Superhelden und ihren Kräften, lernten Kinderrechte kennen und setzten diese über kleine Schauspielszenen miteinander in Verbindung. Zudem lernten sie Alltagshelden von der DLRG, dem DRK und der Jugendfeuerwehr kennen. „Ich finde es richtig, dass Kinder Rechte haben. Wenn Erwachsene zu etwas berechtigt sind, dann sind es Kinder genauso”, so ein Teilnehmender des Workshops.
Hier kann man Interviews des Offenen Kanal Lübeck mit zwei Teilnehmenden und Jens Pechel, 1. Vorsitzender des KJR und Referent des Workshops, hören:
Workshop „Poetry Slam“
Im eintägigen Workshop „Poetry Slam“ erarbeiteten Teilnehmende im Alter von 13 bis 17 Jahren in der DLRG Rettungsstation in Geesthacht eigene Poetry Slam Texte und trugen sie vor. Bis sie zu einem Text kamen, setzten sie sich mit verschiedenen Fragen und Themen auseinander. So wurde über Zukunft im Allgemeinen, über Werte des Zusammenlebens, über die Bedeutung des eigenen Aufwachsens, Freizeit, das Geschlecht und auch Corona gesprochen. Selina Seemann, selbst erfahrene Slammerin aus Kiel, begleitete die jungen Menschen beim Schreiben und Vortragen der Texte.
„Es gibt nicht nur einen Blick auf die Zukunft zu sehen, das sollte doch jeder verstehen. Was wäre, wenn dieses, wenn jenes, wenn dies, wenn das, wenn das wäre zu wenig, aber wenn das wäre zu krass? Viele Augen sehen viele Dinge, vieles glauben, bringt vieles Schlimme, viele Ängste verschleiern vieles Schöne, viele Zwänge verbergen viele Möglichkeiten“ so eine Teilnehmerin in ihrem Text, in dem sie über Zukunft spricht.
Der Text „Zukünfte“ ist von Hanna (17 Jahre) geschrieben und vorgetragen worden:
Der Text „Der weibliche Zyklus“ ist von Sanya (16 Jahre) geschrieben und vorgetragen worden:
Der Text „Die DLRG“ ist von Anica (14 Jahre) geschrieben und vorgetragen worden:
Der Text „Mein Leben ist stressig“ ist von Antonia (13 Jahre) geschrieben und vorgetragen worden:
Kinderrechte schaffen Zukunft
„Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. In einer immer älter werdenden Gesellschaft müssen wir sie hören und ihre Sichtweisen in unser Handeln einbeziehen“, so Jens Pechel, 1. Vorsitzender des KJR. „Eine kinderfreundliche Gesellschaft ist eine auf die Zukunft ausgerichtete Gesellschaft. Wir müssen Kinder und Jugendliche fördern, ihnen ein gesundes Aufwachsen ermöglichen und sie beteiligen“, ergänzt Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR. Auch dieses Jahr ist für den KJR der Weltkindertag am 20. September sowie das diesjährige Motto „Kinderrechte schaffen Zukunft“ Anlass, um auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen und Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben.
Neben seiner vielfältigen Arbeit als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände im Herzogtum Lauenburg ist der KJR u.a. auch Koordinierungs- und Fachstelle für die Umsetzung der Partnerschaften für Demokratie des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in den Fördergebieten Kreis Herzogtum Lauenburg und Stadt Lauenburg/Elbe mit den Ämtern Büchen und Lütau.
Sara Opitz ist für diese Arbeit als Koordnierungs- und Fachstelle beim KJR tätig. Sie bietet im Rahmen eines Interviews des offenen Kanals Lübeck einen Einblick in die Arbeit:
Ratzeburg ist die achte Stadt Deutschlands, die einen „Platz der Kinderrechte“ hat. Der Kinderschutzbund des Kreises hat in Kooperation mit dem Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg am Weltkindertag den Platz eingeweiht und die Skulptur, die unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen mit dem Künstler Tim Adam entstand, feierlich enthüllt. Franz Albracht vom Kinderschutzbund freute sich, gemeinsam mit Jens Pechel vom KJR neben Kindern aus der Kita und der Grundschule auch Schüler_innen aus Gemeinschaftsschulen und Jugendliche aus der Jugendarbeit begrüßen zu können. Sie alle haben sich auf unterschiedliche Art und Weise im Vorwege mit den Kinderrechten auseinandergesetzt und sich am Tag der Einweihung eingebracht. Neben Franz Albracht und Jens Pechel richteten auch Irene Johns (Landesvorsitzende Kinderschutzbund), Meinhard Füllner (Kreispräsident) und Frau Colell (Stadt Ratzeburg) ihre Worte an die über 100 Anwesenden. Auch drei Schülerinnen der Gemeinschaftsschule Ratzeburg ergriffen das Mikrofon. Mit selbst geschriebenen Texten und bewegenden Worten griffen sie die Kinderrechte auf und richteten so ihren Appell an die gesamte Gesellschaft. Sie hatten zuvor im Workshop „Kinderrechte und Poetry Slam“ des Kreisjugendrings einen Tag mit der Kieler Slam Poetin Selina Seemann gearbeitet. „Der „Platz der Kinderrechte“ ist als Symbol zu sehen. Er soll die Bedeutung der Umsetzung der Kinderrechte in die Öffentlichkeit rücken und insbesondere auch für Erwachsene ein Hinweis auf die Rechte unserer Kinder sein“, so Arne Strickrodt, Geschäftsführer des Kreisjugendrings.
Mehr Informationen über die Kinderrechte gibt es auch auf den Seiten des Deutschen Kinderhilfswerks.
Zum Weltkindertag am Donnerstag, 20. September, führte der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) mit zwei Grundschulen als Kooperationspartnern eine Luftballon-Weitflug-Aktion mit Kinderwünschen durch. Damit setzten der KJR mit der Grundschule Tanneck in Mölln und der Grundschule Lütau ein kreisweites Zeichen für die Kinderrechte und rückten die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Rechte in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit.
Unter dem diesjährigen Motto „Kinder brauchen Freiräume“ werden mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gefordert. Politik und Verwaltung, aber auch Schule und Elternhaus müssen Kindern und Jugendlichen Freiräume eröffnen, damit sie ihre Ideen und Wünsche einbringen und ihr persönliches Potenzial entfalten können. Nur eine Gesellschaft, in der Kinder und Jugendliche ernst genommen werden und diese mitgestalten können, wird wirklich kinderfreundlich und damit zukunftsfähig.
„Schon seit zwei Wochen beschäftigten sich die Schüler_innen der beiden Grundschulen mit dem Thema Kinderrechte im Unterricht“, berichtet Ute Ostendorf, Projektleiterin des KJR, begeistert. Auf vorbereiteten Postkarten formulierten sie – mal geschrieben, mal gemalt – ihren persönlichen Wunsch oder ihr Anliegen.
Am Donnerstag startete die Aktion zeitgleich um 11:30 Uhr an der Grundschule Tanneck in Mölln und an der Grundschule Lütau mit allen Schüler_innen, den Schulleiterinnen Stephanie Rick und Angela Harting, dem gesamten Kollegium, Eltern und geladenen Politiker_innen.
Jennifer Rath, stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendrings, sagte in Lütau in ihrer Begrüßungsrede: „Nur wenn Kinder und Jugendliche Freiräume haben, sich beteiligen können und selbst erfahren, wie wertvoll es ist, die eigene Meinung zu äußern und sich demokratisch in die Gesellschaft einzubringen, werden sie auch als Erwachsene die Demokratie schätzen und schützen.“
Auch Kreispräsident Meinhard Füllner, der neben Oliver Brandt (Bündnis 90/Die Grünen) in Lütau teilnahm, betonte: „Das Thema ist eines der wichtigsten, um Demokratie zu lernen und die eigene Persönlichkeit entwickeln zu können.“ Nachdem alle Anwesenden gemeinsam das Lied „99 Luftballons“ mit einem dem Thema angepassten Text gesungen hatten, wurden die mit den Postkarten versehenen Ballons in die weite Welt geschickt, damit die Wünsche von anderen gelesen werden und zum Nachdenken anregen. Anschließend trugen einige Schüler_innen ihre Wünsche vor: Ein Zuhause für alle Kinder auf der Welt, längere Pausen in der Schule, keinen Krieg, mehr Zeit mit den Eltern verbringen.
Jens Pechel, 1. Vorsitzender des Kreisjugendrings, hob bei seiner Ansprache in Mölln hervor: „Wir unterstützen als Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen im Kreis die Forderung nach Freiräumen. Junge Menschen haben ein Recht auf Freiräume, um sich entwickeln und die Welt entdecken zu können. Wir sind in der Verantwortung, dafür einen Rahmen zu schaffen.“ Neben Bürgermeister Jan Wiegels, Christiane Gehrmann und Anja Reimann (CDU) war auch Manfred Börner (SPD) als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses anwesend.
Beide Schulen werden mit den die Schule betreffenden Ideen und Wünschen weiterarbeiten und über die Schüler_innenvertretungen den Kindern Gestaltungsmöglichkeiten geben. „Wir freuen uns, dass die Schulen dies nicht als einmalige Aktion sehen“, so Julian Schlicht, stellvertretender Vorsitzender des KJR.
„Wir fordern neben der Politik in Kommune, Land und Bund, die Schule, die Vereine und Verbände, das Elternhaus – aber auch uns selbst – auf, immer wieder zu überprüfen: Beteiligen wir Kinder und Jugendliche in den Angelegenheiten, die sie betreffen? Hören wir ihre Meinungen, ihre Vorstellungen und berücksichtigen wir sie? Schaffen wir echte Mitbestimmungsmöglichkeiten? Bieten wir ihnen die nötigen Freiräume für ihre Wünsche und Ideen?“, nimmt der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg alle Erwachsenen in die Pflicht.
Kindern eine Stimme geben!
Der 20. September ist der Weltkindertag, ein Tag an dem die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden sollen. Das Motto zum Weltkindertag am 20. September 2017 lautete „Kindern eine Stimme geben!“. Das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland riefen unter diesem Motto dazu auf, mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Deutschland zu schaffen.
Als Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg e.V. verstehen wir uns als Interessenvertreter der Jugendverbände sowie der Kinder und Jugendlichen im Herzogtum Lauenburg. Deshalb nutzten wir den Weltkindertag, um mit Kindern und Jugendlichen aus unseren Mitgliedsverbänden auf das Motto „Kindern eine Stimme geben“ aufmerksam zu machen und Postkarten zu verteilen. Des Weiteren führten Jugendliche Talkrunden mit den Direktkandidat_innen zur Bundestagswahl.
Wenn ich Kanzler_in wäre, …
Kindern eine Stimme geben!
Aktionen des Kreisjugendrings in Geesthacht und Mölln wurden durch Bundestagskandidat_innen unterstützt
Am Mittwoch, 20. September, war Weltkindertag, der in diesem Jahr unter das Motto „Kindern eine Stimme geben!“ gestellt war. „Als Kreisjugendring und Interessenvertreter der Jugendverbände und der Kinder und Jugendlichen im Herzogtum Lauenburg fordern wir, dass Kinder und Jugendliche gehört werden, dass sie sich einbringen können und auf kind- und jugendgerechte Art mitbestimmen können“, betont Jens Pechel, 1. Vorsitzender des Kreisjugendringes (KJR) die Bedeutung.
Mit acht jungen Menschen aus seinen Mitgliedsvereinen sowie den Bundestagskandidat_innen Norbert Brackmann (CDU), Nina Scheer (SPD), Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) sowie dem örtlichen Vertreter der LINKEN, Christian Wagner, zog der KJR am Weltkindertag durch die Straßen von Geesthacht und Mölln. Verteilt wurden Postkarten mit den Gesichtern der Kinder und Jugendlichen, die darauf aussagen, was sie umsetzen würden, wenn sie selbst Kanzler oder Kanzlerin wären. „Das sind hochpolitische Forderungen, die auf diesen Postkarten vertreten werden“, waren sich alle vier Politiker_innen einig.
Die acht jungen Menschen hatten sich am Vormittag mit ihren politischen Aussagen auseinandergesetzt und daraus Fragestellungen an die Politik abgeleitet. In kurzen Talkrunden richteten sie am Nachmittag dann in der Einkaufsstraße von Geesthacht und auf dem Bauhof in Mölln ihre Fragen an die Politik.
Alle vier Vertreter_innen betonten auf die Fragen die hohe Bedeutung des Engagements von jungen Menschen in Vereinen, Verbänden und in den Jugendorganisationen der Parteien. In den Talkrunden legten die jungen Menschen dar, dass es hierfür aber auch Unterstützung und Freiräume bedarf, um überhaupt die Möglichkeit zu haben sich zu einzubringen, sich zu engagieren und so auch die Stimme für die eigenen Interessen zu erheben.
„Kinder brauchen auch mal Langeweile, damit Kreativität entstehen kann. Und sie brauchen nachmittags Zeit, um in den Vereinen tätig zu werden“, so Konstatin von Notz, der selbst über viele Jahre in der evangelischen Jugend als Teamer auf Fahrten aktiv war. Neben seinem politischen Engagement ist auch Norbert Brackmann aktiv in einem Verein, der DLRG. „Kinder sollen sich engagieren, sie sollen befähigt werden, ihr eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wir müssen deshalb auch darüber nachdenken, inwieweit Modelle entstehen können, bei denen ehrenamtliche Aktivitäten in der Schule anerkannt werden und Zeit angerechnet wird“, so Brackmann. Nina Scheer betont die Bedeutung von Schule in diesem Zusammenhang. „Hier erreichen wir alle Kinder und Jugendlichen und können eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen. Hier müssen wir aber noch die geeignete Weise finden und auch Inhalte in der Schule entschlacken“, so Scheer, die selbst bereits mit 16 Jahren ihrer Partei beitrat und sich früh als Klassensprecherin engagierte, weil sie etwas verändern wollte. Christian Wagner, der als 21-Jähriger nun gerade eine Ausbildung zum Mechatroniker macht, rückt die Bedeutung von Vereinen in den Vordergrund: „Vereine sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Hier entstehen Kontakte fürs Leben“, so Wagner.
Neben politischen Statements entlockten die Kinder und Jugendlichen den Politiker_innen aber auch persönliche Statements und auf die Frage, in welcher Partei sie wären, wenn es ihre Partei nicht gäbe, kam so manche_r kurz ins Schwimmen.
„Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, es ihnen zu ermöglichen, dass sie sich selbst einbringen, aber auch Freiräume haben, um ihre eigenen Interessen vertreten zu können und Verantwortung zu übernehmen, sehen wir als Kreisjugendring als eine wesentliche Aufgabe aller an. Demokratie lebt vom Engagement. Deshalb freuen wir uns, dass Herr Brackmann, Frau Scheer, Herr von Notz und Herr Wagner uns bei unserer Aktion unterstützt haben“, so Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR. Ohne ein Versprechen entließ der KJR die Bundestagskandidat_innen dann aber nicht. Sie alle setzten ihre Unterschrift unter das „wahlVERSPRECHEN“, eine Aktion des Deutschen Bundesjugendrings, bei dem die Kandidat_innen unterschreiben, dass sie die Bedarfe und Interessen junger Menschen besonders in den Blick nehmen.
Die Aktion zum Weltkindertag des KJR wurde gefördert durch Mittel der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“.
David von Borries
Referent Demokratiebildung
Tel. +49 172 8877061
vonborries@kjr-herzogtum-lauenburg.de