11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung machte Station in Lauenburg
Aktuelle Entwicklungen zum Rechtsextremismus im Blick behalten und den Austausch zwischen engagierten Demokratinnen und Demokraten zu diesem Themenkomplex ermöglichen ist Ziel und Aufgabe der Regionalkonferenzen Rechtsextremismus & Demokratieförderung, die seit 2012 in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an jeweils unterschiedlichen Orten Station machen. In diesem Jahr bot sich Lauenburg an als Gastgeberin für die rund 120 Akteur_innen aus Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik, Verwaltung, Schule, Sozialverbänden und Kirche. So wurde am 16.11. die Albinus-Gemeinschaftsschule Lauenburg zu einem Ort der Information, der Diskussion über und des Netzwerkens gegen Rechtsextremismus in Norddeutschland, mit einem Teilnehmendenkreis aus allen norddeutschen Bundesländern.
Von „Rechtsterrorismus“ über „Rechtsextremismus in der DDR und „Antisemitismus in der Neuen Rechten“ bis hin zu „Rechtspopulismus in den Parlamenten“ und „Rechtem Korpsgeist in waffentragenden Organisationen“ reichte das Themenspektrum dieser nunmehr 11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung, gemeinschaftlich organisiert durch den Verein Miteinander leben e.V., die Partnerschaft für Demokratie Lauenburg – Büchen -Lütau, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, den Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg e.V., dem Ratzeburger Bündnis sowie den Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung unterstütze ihre Ausrichtung.
Einführend begrüßte Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede die Konferenzteilnehmenden und die Dozenten der Workshop und betonte die Notwendigkeit des persönlichen Einsatzes eines jeden und einer jeden für die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft, gerade in Zeiten, wo sie zunehmend offen in Frage gestellt werden. Dass Haltung finden dabei immer auch ein Entwicklungsprozess ist, den man einüben muss, erläuterte nachfolgend Dr. Constanze Jaiser, Projektleiterin „zeitlupe. Stadt.Geschichte&Erinnerung“ bei RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V. an verschiedenen Beispielen von Erinnerungsprojekten in Mecklenburg-Vorpommern. Gerade junge Menschen, so Jaiser, müssen die Möglichkeiten und den Lernraum haben, um sich selbstbestimmt positionieren zu können, gegenüber der Geschichte, aber auch in der Demokratie selbst. Dabei können authentische Orte des Nationalsozialismus vor der eigenen Haustür mit ihren oftmals verborgenen und vergessen Geschichten wichtige Reflexionsräume sein, die durchaus auch in die Erwachsenenwelt hineinstrahlen und dort zu Haltungen oder deren Überdenken herausfordern können.
In diesem Sinne herausfordernd wurden auch die anschließenden Workshops gestaltet. Angeleitet von namhaften Expertinnen und Experten wurden die verschiedenen Themenfeldern erörternd und aktiv erarbeitend in einer Tiefe ausgelotet, für die im alltäglichen Engagement allzu oft zu wenig Zeit bleibt. Entsprechend positiv zeigten sich die Konferenzbesucher_inneb in ihren Bewertungen und dem Feedback. Dies schloss explizit auch die Ausstellung „Einige waren Nachbarn – Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM in Washington/DC, die erstmalig in ihrer deutschen Ausgabe im norddeutschen Raum zu sehen war.
Die 11. Regionalkonferenz wurde neben der Bundeszentrale für politische Bildung durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Lauenburg/Elbe – Amt Lütau – Amt Büchen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.