Kinder brauchen Freiräume – Kreisjugendring setzt Zeichen am Weltkindertag
Zum Weltkindertag am Donnerstag, 20. September, führte der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) mit zwei Grundschulen als Kooperationspartnern eine Luftballon-Weitflug-Aktion mit Kinderwünschen durch. Damit setzten der KJR mit der Grundschule Tanneck in Mölln und der Grundschule Lütau ein kreisweites Zeichen für die Kinderrechte und rückten die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Rechte in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit.
Unter dem diesjährigen Motto „Kinder brauchen Freiräume“ werden mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gefordert. Politik und Verwaltung, aber auch Schule, und Elternhaus müssen Kindern und Jugendlichen Freiräume eröffnen, damit sie ihre Ideen und Wünsche einbringen und ihr persönliches Potenzial entfalten können. Nur eine Gesellschaft, in der Kinder und Jugendliche ernst genommen werden und mitgestalten können, wird wirklich kinderfreundlich und damit zukunftsfähig.
„Schon seit zwei Wochen beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen der beiden Grundschulen mit dem Thema Kinderrechte im Unterricht“, berichtet Ute Ostendorf, Projektleiterin des KJR, begeistert. Auf vorbereiteten Postkarten formulierten sie – mal geschrieben, mal gemalt – ihren persönlichen Wunsch oder ihr Anliegen.
Am Donnerstag startete die Aktion zeitgleich um 11:30 Uhr an der Grundschule Tanneck in Mölln und an der Grundschule Lütau mit allen Schülerinnen und Schülern, den Schulleiterinnen Stephanie Rick und Angela Harting, dem gesamten Kollegium, Eltern und geladenen Politikerinnen und Politikern.
Jennifer Rath, stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendrings, sagte in Lütau in ihrer Begrüßungsrede: „Nur wenn Kinder und Jugendliche Freiräume haben, sich beteiligen können und selbst erfahren, wie wertvoll es ist, die eigene Meinung zu äußern und sich demokratisch in die Gesellschaft einzubringen, werden sie auch als Erwachsene die Demokratie schätzen und schützen.“
Auch Kreispräsident Meinhard Füllner, der neben Oliver Brandt (Die Grünen) in Lütau teilnahm, betonte: „Das Thema ist eines der wichtigsten, um Demokratie zu lernen und die eigene Persönlichkeit entwickeln zu können.“ Nachdem alle Anwesenden gemeinsam das Lied 99 Luftballons mit einem dem Thema angepassten Text gesungen hatten, wurden die mit den Postkarten versehenen Ballons in die weite Welt geschickt, damit die Wünsche von anderen gelesen werden und zum Nachdenken anregen. Anschließend trugen einige Schülerinnen und Schüler ihre Wünsche vor: Ein Zuhause für alle Kinder auf der Welt, längere Pausen in der Schule, keinen Krieg, mehr Zeit mit den Eltern verbringen.
Jens Pechel, 1. Vorsitzender des Kreisjugendrings, hob bei seiner Ansprache in Mölln hervor: „Wir unterstützen als Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen im Kreis die Forderung nach Freiräumen. Junge Menschen haben ein Recht auf Freiräume, um sich entwickeln und die Welt entdecken zu können. Wir sind in der Verantwortung dafür einen Rahmen zu schaffen.“ Neben Bürgermeister Jan Wiegels, Christiane Gehrmann und Anja Reimann (CDU) war auch Manfred Börner (SPD) als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses anwesend.
Beide Schulen werden mit den die Schule betreffenden Ideen und Wünschen weiterarbeiten und über die Schülervertretungen den Kindern Gestaltungsmöglichkeiten geben. „Wir freuen uns, dass die Schulen dies nicht als einmalige Aktion sehen“, so Julian Schlicht, stellvertretender Vorsitzender des KJR.
„Wir fordern neben der Politik in Kommune, Land und Bund, die Schule, die Vereine und Verbände, das Elternhaus – aber auch uns selbst – auf, immer wieder zu überprüfen: Beteiligen wir Kinder und Jugendliche in den Angelegenheiten, die sie betreffen? Hören wir ihre Meinungen, ihre Vorstellungen und berücksichtigen wir sie? Schaffen wir echte Mitbestimmungsmöglichkeiten? Bieten wir ihnen die nötigen Freiräume für ihre Wünsche und Ideen?“, nimmt der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg alle Erwachsenen in die Pflicht.